Farbenlehre einmal anders

Davon ausgehend, dass alles Energie ist und alles schwingt und damit ununterbrochen gesendet und empfangen wird, stellt sich die Frage, warum wir dann nicht mehr Gebrauch machen von dem uns vorhandenen Wissen und damit die einfachsten Hilfsmitteln anwenden, die uns ununterbrochen zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel das Licht.

Licht ist Leben. Wo kein Licht, da auch kein Leben. Jeder kennt das von den Pflanzen. Stellt man eine Pflanze in einen dunklen Keller, wird sie definitiv eingehen. Kluge Gärtner verwenden dieses Prinzip beispielsweise bei der Unkrautbekämpfung und das ganz ohne Gift. Sie decken es einfach ab und nehmen den unerwünschten Pflänzchen das Licht. Unweigerlich sterben sie ab. Ohne Licht überlebt kein Lebewesen. Wir Menschen brauchen das Licht genauso wie Pflanzen. Auch wir würden ohne Licht sterben. Sicher nicht sofort, denn zuerst würde sich Mangel einstellen, danach Krankheit und schlussendlich würde der Tod eintreten. Nicht umsonst gilt es als die schlimmste Bestrafung eines Menschen, natürlich neben der Isolation von anderen Lebewesen, dass man sie in Verliese steckte, in Einzelhaft inhaftierte und das ohne Licht. Eine Grausamkeit die auch als Folter bekannt ist, da sie jeden Widerstand und jeden Lebenswillen bricht. In abgeschwächter Form gibt es das heutzutage noch, indem man die Menschen in Arbeitstagesrhythmen presst, wo früh bei Sonnenaufgang zur Arbeitsstätte gerufen wird, und bei Sonnenuntergang erst wieder der Heimweg angetreten werden darf. Es gibt tatsächlich Menschen, die durch den Arbeitsprozess kein Sonnenlicht sehen, und das Tag ein Tag aus nicht. Krankheit ist hier vorprogrammiert. Man schaue doch nur um sich, was ein Vitamin D Mangel bei den Menschen  bewirkt, den man übrigens für gewöhnlich über das Sonnenlicht und in Kombination mit ein paar anderen Faktoren wie Magnesium und Vitamin K2 im Körper produzieren kann, und ich schreibe hier nicht von einem blassen Teint, sondern ich spreche von ernsthafter Traurigkeit, Depression, Missstimmung, schlechten Gefühlen, Antriebslosigkeit, Müdigkeit usw. Wir lassen buchstäblich die Blätter hängen, wie bei einer Pflanze, und hören auf zu blühen.

Nun, wer sich mit dem Licht jemals etwas befasst hat, weiß, dass es durch ein Prisma gebrochen werden kann und dann wird ein kleiner Teil vom Spektrum des Lichts sichtbar. Wir alle kennen das, wenn bei gleichzeitigem Regen und Sonnenschein ein Regenbogen sichtbar wir und wir einige Farben sehen können. Isaac Newton hat das bewiesen. Wir sehen allerdings nur einen kleinen Teil vom ganzen, denn Licht hat ein weit höheres Spektrum, aber da der Mensch nicht mehr sieht, kennt er nur die Farben des Regenbogens, weil er zudem oft nur glaubt, was er sieht, fehlt es ihm an mehr Informationen. Vielleicht sind ihm noch Ultraviolett und Infrarot bekannt, für alle die gern in die Sauna gehen und im Gesundheitswesen oder Wellnessbereich bewandert sind, kennen das, aber dann hört es bei den meisten schon auf.

Ich kann euch Hoffnung machen, auf dem Gebiet wird fleißig geforscht. So wird in anderen Ländern bereits eine Lichttherapie angeboten, sowie in der Forschung das Licht und ihre Nutzung für die Gesundheit des Menschen erforscht, mit Erfolg. Ich weiß zum Beispiel schon, dass mit bestimmten Lichtwellen Lähmungen durch Nervenerkrankungen geheilt waren, auch werden Wellen des Lichts dazu benutzt, die Hygiene im medizinischen Bereich zu steigern, und noch vieles mehr. Also lassen wir uns überraschen, was da noch kommen wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass da noch viel entdeckt wird.

In diesem Bericht allerding beschränken wir uns auf die Farben. Solange noch geforscht wird, nutzen wir doch die aktuelle Zeit, diese uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel näher zu betrachten. Ich schreibe hier über Farben, denn Farben beeinflussen unser Wohlbefinden. Wir sind längst umgeben mit Farben, und bewusst und unbewusst wirken sie auf uns ein. Im Straßenverkehr, in der Werbung werden sie verwendet. In verschiedenen Kulturen drücken sie gewisse Dinge aus, signalisieren einen Lebensbereich oder Lebensumstände. In allen Religionen finden wir Farbsymbole. Im Wellnessbereich wird die Nuance der Farbe längst verwendet um ein Wohlfühlgefühl zu erzeugen, und auch wie sie sich auf unsere Gesundheit wirkt, wird bereits bedacht. Im Alltag wird sie verwendet, um zu Unterscheiden oder auch um Berufszweige klar zu definieren, man denke hier an den Arzt und den operierenden Arzt, oder auch an die farblich unterschiedliche Berufsbekleidung des Malers und des Rauchfangkehrers. Auch im privaten Bereich können wir bereits zwischen einem kaltweiß Grad oder einem warmweiß Grad bei der Glühbirnen für das Licht wählen. Viele Malermeister, wie ich auch, animieren dazu im Wohnbereich oder Arbeitsbereich Farbe einzusetzen, um so das persönliche Wohlfühlgefühl zu steigern und einen ausgleichenden oder einen fördernden Einfluss zu nehmen, ganz auf das Wohl des Kunden und seine Bedürfnisse abgestimmt. Und jeder kann bestätigen, dass er auch bei seiner Kleidung darauf achtet, die richtige Farbe, mit der er sich wohlfühlt, zu wählen. Auch das berücksichtige ich zum Beispiel in meinem Onlineshop, sodass alle Designs, alle Kleider und alle Living Produkte in allen Farben erhältlich sind.

Dass dieser Bericht nun aber nicht zu lange, nicht Umfangreich und womöglich auch noch Unübersichtlich wird, splitte ich ihn in unterschiedliche Bereiche und in mehrere Berichte.

Teil 1)Wem haben wir denn unseren Farbenkreis zu verdanken?

Wissenswertes von Isaac Newton, Goethe, Itten und  Küppler.

Teil 2)Informationen über das Licht

Wissenswertes über das Sehen, das Auge

Teil1)Wem haben wir unsere Farbenlehre, unseren Farbenkreis zu verdanken?

Es gab unzählig viele, jedoch vier herausragende, und diese jene möchte ich hier im Besonderen erwähnen, welche die Farbenlehre beeinflussten- das waren Isaac Newton, Goethe, Itten und Küppler.

Und vorauszuschicken ist- In dem Punkt  ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Im 18 Jahrhundert war das Interesse an Farben sehr groß. Die Farbforschung, sowohl auf der Intellektuellen, wie auch auf der künstlerischen, aber auch auf der wissenschaftlichen Ebene  prägte diese Zeit. Unabhängig voneinander, fand der eine und andere Erkenntnisse, die sich miteinander wie ein Puzzle zusammenfügten, sich gegenseitig ergänzten bzw. förderten. Zum Beispiel entdeckte  der deutsche Farbenhersteller Johann Jacob Diesbach in Zusammenarbeit mit dem Alchemisten Johann Conrad Dippel 1706 in Berlin, das Preußischblau, auch als Berliner Blau bekannt. Eine auf einer Eisenverbindung basierende Farbe und damit das erste anorganisches und chemisch hergestellte Pigment, das preisgünstiger war als das mineralischen Pigment Ultramarin. Früher wurden Farben nämlich nur aus organischen Pigmenten hergestellt, denn Farben spielten immer schon, und von Anbeginn der Menschheit, eine wichtige Rolle im Leben. Man denke hier explizit an die Überlieferungen von Höhlenmalereien. Diese erstmalige chemische Herstellung von Pigmenten war ein Fortschritt überhaupt in der Herstellung von Farben.

Fast gleichzeitig, 1704 veröffentlichte der englische Wissenschaftler Isaac Newton seinen Bericht über Licht und Farben. Durch die Zerlegung des weißen Lichts identifizierte Newton die sieben Spektralfarben des Regenbogens. Er bewies dass weißes Licht in einzelne Farben zerlegt werden konnten und umgekehrt, wenn man sie bündelte, wieder zu weißem Licht wurde. Weißes Licht ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380 nm und 780 nm (nm = Nanometer). Neben dem sichtbaren Bereich der Strahlung wirkt sich UV-Strahlung (ab 200 nm) auf die Wahrnehmung von Farben aus.

Versuche von Farbsystemen, Farbenkreise gab es zwar schon vorher, viele von Hand koloriert, Skizzenhaft festgehalten, jedoch dieses Mal lag ein umfangreiches, auf jahrzehntelanger wissenschaftlicher Forschung basierendes Modell vor, das Wirkung zeigte. Newton dokumentierte die Beziehung zwischen Licht und Farbe und lieferte überzeugende Argumente für eine Anzahl »reiner« Farbtöne, die als Farbsystem dienen konnten. Newtons Erkenntnisse animierten zahlreiche Wissenschaftler, Künstler, Dichter, Botaniker, Geologen und sogar Insektenforsche dazu, über Farben und in Bezug auf Ihr Interessensgebiet zu forschen. Zum Beispiel war einer davon der britische Entomologen Moses Harris, der 1770  in seinem illustrierten Insektenbuch einen Farbkreis präsentierte. Interessant, wenn man bedenkt, dass die heutige Forschung, natürlich weiter vorangeschritten, erklären kann, zumindest bis zu einem bestimmten Grad, dass Insekten bestimmte Farben sehen, und Pflanzen bestimmte Wellen aussenden, umgewandelt in Farben bei den Insekten ankommen, die dazu dienen, um beispielsweise einer Biene zu signalisieren, wo denn statisch betrachtet der sicherste Platz für sie wäre um ein Landevorgang auf der Blume vorzunehmen. Die wirkliche Revolution der Farben begann im 18 Jahrhundert mit Issac Newton, auch wenn die damaligen Künstler und Maler aktiv waren, so konnten sie nicht viel damit anfangen. Denn Licht und dessen Farben, und die Farben als Material mit ihren Pigmenten  welche die Maler benötigten völlig unterschiedlicher  Natur waren.

Isaac Newton hatte im Jahr 1666 begonnen mit seinem Prisma zu experimentieren. Fünf Jahre später, 1671, veröffentlichte er dann die Ergebnisse seine Forschungen bezüglich der Zerlegung des weißen Lichts in seine Spektralfarben, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett.

 

Newtons Spektralfarben entsprechen den Wellenlängen des sichtbaren Bereichs der weißen elektromagnetischen Strahlung, dem Licht, was damals aber noch keiner verstanden hat, denn soweit waren die damaligen Forscher weder in der Physik noch in der Mathematik, und das obwohl Pythagoras zwei Jahrtausende vor ihm, bereits Zuordnungen zwischen Farben und Tönen fand und uns überlieferte. Dieser ordnete nämlich bereits jedem Sektor seines Farbkreises einen der sieben Tonintervalle der dorischen Tonleiter zu, beginnend und endend mit D, sodass eine Oktave entstand. Erst später wurde der Gedanke von einer Beziehung zwischen Farben und Musik  von anderen Farbtheoretikern und Künstlern aufgegriffen und ist inzwischen beweisbar, zumindest mathematisch messbar und berechenbar. Es gibt bereits Menschen, die bei Musik Farben sehen und umgekehrt, was aber leider als Krankheit definiert wird, nur weil es noch nicht weit verbreitet ist.

Bedauerlicherweise gehöre ich nicht zu diesen Menschen, aber mir genügt mein eigenes Experiment, das ich hier an dieser Stelle kurz schildere.

Als Künstlerin male ich vorzugsweise zur Musik. Meine Erfahrung zeigt mir, dass meine Farbwahl und die Form durch Dynamik entsteht, die von der auf mich einwirkenden Schwingung durch Musik ausgeht und, dass ich und in Folge meine Bilder deshalb von der Musik beeinflusst werden. 2014 habe ich im Zuge von einer Vorbereitung auf eine Vernissage, die Entstehung mehrerer Bilder mit Videoaufnahmen aufgenommen, welche alle mit Einwirkung von Musik gemalt wurden, wobei mir dafür 2 sich nicht kennende Interpreten Ihre Musik zur Verfügung gestellt haben. Auch die Musikrichtung war unterschiedlich. Es entstanden Bilder und Videos, wobei ich jedes Bild mit einem bestimmten Titel von einem der zwei Interpreten malte, manchmal auch am selben Tag, und schlussendlich veröffentlichte. Findet man übrigens auf meinem You Tube Kanal Ursula Madella-Mella. Immer schon im Austausch denkend und handelnd, versprach ich den jeweiligen Musikkünstlern ein Bild, das zu ihrer Musik entstanden war, und sie durften es sich frei und noch vor der Veröffentlichung auswählen.

Es war geradezu unübersehbar, dass ich für die Bilder, zu den jeweiligen Interpreten, andere Farben wählte und auch völlig andere Formen zustande kamen, und deshalb völlig unterschiedliche Bilder entstanden. Um dies aber nicht nur als meine persönliche Erfahrung und vielleicht Gefühlsduselei zu betrachten, legte ich einem der Interpreten alle zu seiner Musik entstandenen Bilder aus, er durfte ja aus allen zu seiner Musik entstandenen Bilder wählen, und schummelte ein Bild dazu, das während der Musikeinwirkung des anderen Interpreten entstanden war, verschwieg es aber und war gespannt, was da passieren würde. Er schaute alle an, wirklich alle, sehr langsam, uns sehr bedacht. Es schien als würde ihn etwas stören, irgendetwas schien ihn zu irritieren. Er sprach kein Wort, ließ auf sich wirken, bis er nach einer wirklich langer Zeitspanne auf das fremde Bild zeigte, und fragte: Zu welchem Titel nur, hast du denn das da gemalt? Ich musste darauf wirklich herzlich und entspannend lachen, und offenbarte ihm sofort, dass es zu keinem seiner Musiktitel gemalt wurde, sondern ich gerade ein Experiment durchgeführt hätte. Der Störfaktor, das fremde Bild,  wurde sofort aussortiert, und dann fiel es ihm auch sichtlich leichter sich für eines zu entscheiden. Der Störfaktor war eben weg.

Das Experiment wäre keines, hätte ich nicht dasselbe mit dem zweiten Interpreten getan, und auch er reagierte, zwar etwas in anderer Form, nämlich er fand den Störfaktor sofort, sortierte dieses Bild als erstes aus, und suchte dann seinen Favoriten aus.  Auch wenn ich ihm danach das Experiment offenbarte, so zeigte es mir doch das gleiche Ergebnis an. Musik und Farbe steht in unmittelbarem Zusammenhang, für mich kein Zweifel!

Im 18. Jahrhundert wurden zahlreiche Farbdiagramme und Farbsysteme entwickelt, meist von Künstlern oder Wissenschaftler. Darstellungen in Form eines Kreises, wie etwa der Farbkreis des britischen Malers Robert Arthur Wilson, der auch seine Vorstellung über die Farbordnung in Anlehnung an musikalische Harmonien zu veranschaulichen versuchte. Andere entstandene Farbsysteme  aus dieser Zeit sind schon experimenteller. In Form von Dreiecken, Rauten, Sterne, Pyramiden, Würfel oder Farbkreisen suchten sie den Weg  in der Dreidimensionalen Darstellung.

Doch um zurückzukehren zur Farbenlehre, nach Newton ist gerade der Farbenkreis von Goethe einer, der nicht ungewürdigt bleiben darf, gerade im Hinblick darauf, da dieser doch jahrelang der Farbenlehre gewidmet hat, wenn auch er versucht hat die Newton Theorie und dessen Farbenkreis zu wiederlegen. Heute betrachtet, behaupte ich, hatten sie beide Recht. Beide formten den heutige Farbenkreis, die Farbenlehre, und geben weiterhin genug Raum um weiter zu forschen.

Goethe plädierte zum Beispiel dafür, dass Farben nicht nur aus reinen Farbtönen bestanden, sondern sie würden sich nur aus der Mischung von Helligkeit und Dunkelheit ergeben. „Auch“ anstelle von „Nur“ wäre das Wort gewesen, das die Brücke zwischen zwei Weltbilder hätte sein können und sicher viele eröffnen hätte können. Eine naheliegende Interpretation eines Malers, denn Goethe hat auch gemalt, nicht nur geschrieben, geforscht und gedacht. Abgesehen davon sah  er die Farben zusätzlich „als Bewusstseinsinhalte von sinnlichen Qualitäten“. Er legt erstmals den Schwerpunkt auf die psychologische Wirkung von Farben. So fügte er jeder Farbe einen psychologischen Charakter hinzu.  Auch wenn er sich viel zu eitel und hervorhob wegen seiner Entdeckung, so war er doch einer der ersten die einen direkten Zusammenhang zu Charakteren und Eigenschaften herstellte.  Weiteres unterschied Goethe in seinem Farbkreis zwischen einer Minus- und Plusseite: die Plusseite repräsentiert die warmen, hellen Farben, während die Minusseite von kalten und dunklen Tönen gespickt ist. Purpur, die nach Goethe „höchst gestellte“ Farbe, stellt die obere Spitze des Kreises dar, während Grün als Gegenpol am unteren Teil des Kreises angeordnet ist. Da könnte man durchaus auch geschichtliche Einflüsse erkennen, wenn man denn will. So War Purpur immerhin die hohe Farbe der Könige, Kaiser und Wohlhabenden, wie auch der Umstand, dass Purpur das teuerste Pigment überhaupt war, nachdem es aus einer seltenen Purpurschnecke im Süden Italiens gewonnen wurde. Die Plusseite wurde mit Adjektiven wie regsam, lebhaft und strebend betitelt, und war den Begriffen Wärme, Kraft und Abstoßen zugeordnet, die Minusseite hatte Gefühlszustände wie Unruhe und Kälte als Attribute und war den Überbegriffen Beraubung, Schatten, Schwäche und Anziehen zugeordnet. Die Richtigkeit der Zuordnung mag seine Interpretation sein, aber der Ansatz war da, dass Farben mehr sind, dass sie wirken und in Bezug auf den Menschen Gefühle und Verhalten und Assoziationen auslösen, was bis heute noch Anklang findet.

 

Meines Erachtens hat Goethe 1809 versucht die Wirkung der Farben auf den Menschen durch seine eigenen Beobachtungen zu belegen, und es gelang ihm bereits uns den erste Ansatz dazu zu liefern, zumindest ein Licht darauf zu werfen, wohin wir sehen sollten.  Denn auch meine Erfahrung als Malermeisterin bestätigt mir immer und immer wieder, dass die Farben auf uns wärmend oder kühlend wirken, dass sie anregend oder Unruhe stiftend beeinflussen. Dass Licht und Dunkelheit sehr wohl Einfluss nehmen auf die Farbmischung und Betrachtung, und dass aber auch das Objekt, auf das Licht/Farbe trifft, wie auch der Beobachter, nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Würde mich jemand darum bitte dies alles zu beweisen, ich könnte es nicht- Ja wie denn auch. Meine Wahrheit basiert auf Grund meiner Erfahrung, durch Erlebtes und die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Auch ich interpretiere aus meiner Beobachtung, meiner Wahrnehmung, wie jeder andere auch, und damit gibt es wohl viele Wahrheiten. Auch wird Wahrnehmung von Erziehung, Sensibilität und Umfeld geprägt. Es gibt daher keine Allgemeingültigkeit in diesem Bereich. Das wunderbare ist nur, dass ich neugierig genug bin mich immer wieder neu zu informieren, hinzuhören, mich mit anderen auszutauschen, weiter zu lernen, und allzeit bereit bin, den heutigen Wissensstand in Frage zu stellen, das inkludiert auch meinen, und dadurch dem Neuen gegenüber offen stehen werde.

Goethes Farbkreis fand viel Kritik und wenig Anerkennung zu seiner Zeit, auch wenn er dies sogar selbst als sein Lebenswerk betitelt.

Der nächst prägende in der Farbenlehre war meines Erachtens, der Farbenkreis von Johannes Itten.

Der Farbkreis von Johannes Itten, 1961 ist der wohl weiter verbreitetste Farbkreise und wird noch heute in den Allgemeinschulen gelehrt. Das liegt wohl daran, dass Johannes Itten mit nur 12 Farben und einer einfachen geometrischen Darstellung die Zusammenhänge der Farben aufzuzeigen vermochte.

Dabei wurden im Kreismittelpunkt die Primärfarben Gelb, Rot, Blau dargestellt, dann im nächsten Kreisring befanden sich in direktem Zusammenhang die Sekundärfarben, also das Mischergebnisse der jeweiligen Primärfarben, nämlich Rot und Gelb ergibt Orange, Gelb und Blau ergibt Grün und Rot und Blau ergibt Violett, woraus sich auch schon die Komplementärfarben abzeichnen. Gelb steht der Farbe Violett gegenüber, Blau steht der Farbe Orange gegenüber und Rot steht der Farbe Grün gegenüber. Im äußeren Kreisring wurden alle Farben, die Primärfarben, die Sekundärfarben und je eine Zwischenfarbe, genannt Tertiärfarben, die zu gleichen Teilen , also je zu einem Teil Primärfarbe und je einem Teil Sekundärfarbe zusammengemischt wurde, dargestellt.

Ittens Farbkreis zeigt aber nicht nur den Farbverlauf an, sondern zeigt auch noch den Verlauf von hell nach dunkel an, wobei die helleren Farben oben angesiedelt sind und die Dunkleren unten. Johannes Itten hat mehrmals darauf hingewiesen, dass die Harmonie der Farben nicht berechenbar ist.

Diesen Farbkreis von Itten übt man bis heute in den Schulen, dabei ist er längst veraltet. Auch wird in der Schule der Farbkreis nur im Malunterricht vermittelt, dabei hätte die Farbenlehre und der Farbkreis soviel mehr Potential, gekoppelt mit Mathematik, Physik, Musik, Computer und unter Einbeziehung der Praxis könnte dieses Fach so viel sinnvoller den Kindern vermittelt werden.

Küpper, der letzte meiner 4 Kandidaten den ich vorstelle, auch einer aus dem Jetzt im 20 Jahrhundert, stellt diesen Farbkreis von Itten schwer in Frage und seine Kritik lautet: Wo ist Weiß und Schwarz in Bezug auf Farbe, denn das Mischverhältnis mit den zwei Unfarben, wie sie immer noch bezeichnet werden, ergeben Nuancen die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Das Klingt fast ein wenig nach der evolutionsbedingten Fortsetzung von Goethe. Zusammen mit den beiden unbunten Farben Schwarz und Weiß, so nach Küpper, ergeben sich nicht nur Nuancen, sondern sie lassen sich nicht mehr nur auf einen 2 dimensionalen Kreis abbilden, hingegen ergibt sich dadurch ein dreidimensionales Farbordnungssystem, das eine logische und systematische Ausmischen sämtlicher Buntarten mit sämtlichen Unbunt Arten möglich macht. Küpper entwickelte daher ein Rhomboeder förmiges Farbsystem als idealen Farbenraum.

Wenn ich meine Farbkarte so ansehe, und ich bin ohnehin ausgestattet mit einem drei dimensionalen Denkvermögen, sind diese NCS Edition Karten bereits dementsprechend ausgelegt, und vor meinem geistigen Auge tut sich eine riesige unendliche Pyramide in einer Farbenpracht auf, dass es ein wunderbares Werkzeug ist. Aber so wundervoll es auch ist, bleibt mein Gefühl, meine Intuition und der direkte Kontakt mit meinem Gegenüber der einzige Indikator dafür, welche Farbe ich denn nun mehr betrachte bei der Beratung. Ich weiß nicht ob es Erfahrung ist, ich weiß nicht ob es Empathie ist, ich weiß nicht ob es Intuition genannt wird, aber solange es funktioniert und es meinen Kunden hilft, höre ich auf diese innere Stimme.

Teil 2) Was ist Licht?

Nichts anderes wie Energie. Weißes Licht ist eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen, und jetzt wird es spannend,  mehr als dem uns bekannten Teil zwischen 380 nm und 780 nm, den wir von unserem Farbenspektrum kennen.

Ein wenig Mathematik und leichtverständlich.

Nanometer (nm) ist eine Maßeinheit für Längen, Z.B. Wellenlängen

Ein Nanometer entspricht einem Milliardstel eines Meters.

Die Aussage, dass etwas, eine Wellenlänge 380 nm lang ist, bedeutet,

dass man eine Einheit für Längen festgelegt hat, die man Nanometer nennt,

und dass die gemessene Länge 380 mal so lang ist wie diese Einheit.

Neben dem sichtbaren Teil, wirkt sich auch der Unsichtbare teile, z.B. die UV Strahlung, auf die Wahrnehmung im speziellen von Farben aus.

 

Das künstliche Licht unterscheidet sich von der Farbzusammensetzung des Sonnenlichts so, dass es einer anderen Ordnung von Farbanteilen auf uns Menschen wirkt. Welches da für uns Menschen am besten ist, erforschen Wissenschaftler immer noch.

Je nachdem, welcher Farbanteil im Spektrum überwiegt, wirkt das Licht bei Glühbirnen kälter oder wärmer. Im Sonnenlicht hingegen sind alle Anteile in einer natürlichen Ordnung angeordnet, sodass es harmonisch auf uns Menschen wirkt. Allerdings, es kann durch Betrachtung des einzelnen Menschen wiederum andere Wahrnehmungen ergeben.

Mir ist aufgefallen, dass wenn ich mit Kinder durch ein Prisma schaue, dass immer wieder geschah, dass eines eine Farbe nicht oder nur minimal sah, und ein anderes Kind eine völlig andere Farbe nicht oder kaum sah. Ich habe versucht dem Grund dafür auf die Spur zu kommen, aber da werde ich wohl noch etwas länger forschen müssen.

Ich bin aber davon überzeugt, dass es selten eine organische Ursache hat, sondern dass es mit unserer eigenen Schwingung, mit unserer eigenen Farbe zu tun hat. Aber davon erzähl ich euch etwas später.

Schauen wir uns das einmal genauer an. Wenn ein Mensch das gesamt Licht auf sich einwirken lässt, dann durchflutet es ihn auch ganz und gar. Er erhält also das Angebot des ganzen Spektrums. Im Laufe des Tages verändert sich jedoch auf natürliche Weise die spektrale Zusammensetzung des Sonnenlichts und Seh und Farberkennung sind dadurch also auch unterschiedlich wirkend. Wer genau betrachtet hat, kennt das, dass sogar in anderen Ländern das Licht anders zu sein scheint, und je nach Mensch wird es als Wohltuend empfunden oder aber auch als belastend. Es kommt definitiv auf die Färbung, Schwingung des Menschen an, denn jeder sieht durch eine andere Farbbrille.

Apropos Brille. Nicht umsonst wenden Kinesiologie farbige Brillen an, um der Heilung auf die Sprünge zu helfen. Schon einmal erlebt?

Ich schon!

Ich habe mir natürlich nach diesem Ereignis plötzlich Gedanken gemacht, was es denn mit den eingefärbten Sonnenbrillen auf sich hat. Die einen sind rosa eingefärbt, die anderen mehr orange und andere wiederum sind blau eingefärbt. Wir schließen also bewusst verschiedene Farb- Lichtanteile aus oder verstärken konkret den einen oder anderen Farbanteil.

Jetzt wäre es doch einmal interessant herauszufinden, was wir denn ausschließen oder verstärken, und warum. Und wenn wir das einmal beobachtet haben, kommen wir mitunter darauf, dass wir bestimmte Dinge in unserem Leben systematisch leben, anziehen, auf Grund von genau solchen Verhaltensweisen.  Vielleicht?

Was wenn wir das dann mit einem anderen Verhalten, mit Verwendung von anderen Farben verändern könnten und es dadurch vielleicht sogar zu einer Verbesserung des Lebens führen könnte?

Dazu brauchen wir aber eine Übersetzung von Farben, was sie bedeuten, wo und wie sie wirken und wie man sie einsetzen kann.

Und die finden wir in der Farbenpsychologie, in der Chakrenfarblehre, in der Farbenphilosophie, in dern Überlieferungen von Kulturen und altem Geheimwissen.